Prinz Chalet
- Merano
- 2024
- Tourismus
Prinz Chalet – Die Natur ist smart!
Das Projekt Prinz 2.0 befindet sich in Meran, in der Naif, zwischen dem bestehenden Hotel Prinz Rudolf und dem Campingplatz Einsiedler.
Die Hotelbesitzer hatten den Wunsch das Hotel zu erweitern, und wollten den Gästen dabei eine neue spannende Alternative bieten. Die neue Struktur sollte unabhängig vom Hotel funktionieren, und gleichzeitig funktional mit den Haupthaus verbunden sein.
Daher wurden sieben Chalets gebaut, jedes mit eigenem Eingang, Parkplatz und Grünfläche zur exklusiven Nutzung. Das Ziel war es die neuen Elemente, obwohl sie physisch vom Hauptgebäude getrennt sind, mit diesem zu verbinden. Diese Verbindung wird durch die Wiederaufnahme von architektonischen Elementen im Inneren der Chalets und der begrünten Außenraumgestaltung geschaffen.
Aus diesen Gründen wurden die Chalets im Grüngürtel zwischen dem Hotel und dem Campingplatz platziert, um ein Element der Verbindung und des Übergangs zwischen den beiden Teilen darzustellen und das Ganze zu einem einheitlichen und zusammenhängenden Ganzen zu machen, das sich in den grünen Kontext der umliegenden Apfelwiesen und Alpenwälder integriert.
Die Chalets haben einen rechteckigen Grundriss und sind alle nach Westen ausgerichtet. Vertikale schwarze Holzbretter verkleiden jedes Volumen, geometrisch und regelmäßig, auf eine einheitliche Weise. Das Volumen ist an der Südwestecke eingeschnitten, um eine große Terrasse und ein Fenster zu schaffen, die einen schönen Blick auf die Naif bieten und die beste Sonneneinstrahlung garantieren. Gleichzeitig bleibt die Nordseite jedes Volumens vollständig geschlossen, um die Privatsphäre zwischen den einzelnen Chalets und gegenüber der öffentlichen Straße zu gewährleisten. Das Kennzeichen der Gebäude sind die abgerundeten Ecken. Jedes Chalet wird von einem einzigen geschwungenen Element eingerahmt, welches die Terrasse und die Verglasung abgrenzen. Dieses architektonische Zeichen, sowie das Material der Fassade sind ein direkter Verweis auf das Element des geschwungenen Flügels, der das bestehende Hotel charakterisiert. Die Kurven des Bodens und der Decke auf der Nordseite der Terrasse setzen sich fort und gehen in den Innenraum über, wodurch eine Kontinuität zwischen Innen und Außen, zwischen bebautem Raum und Natur entsteht.
Der Sockel des Gebäudes besteht aus einem Blech mit Spiegeleffekt, in dem sich die Vegetation, in die das Gebäude eingebettet ist, widerspiegelt: Es ist, als ob das Gebäude und die Natur sich vereinen, in einer doppelten Beziehung aus Respekt und Nachahmung der Umgebung.
In den Innenräumen mischen sich Elemente, die an den fürstlichen und ironischen Stil des Hotels erinnern, mit Elementen der Natur, wie dem Eichenholz und den neutralen Farben des Wohn-Schlafbereichs.
Beim Betreten taucht man in einen monochrome, petrolfarbenen Raum ein, in dem der Boden, die Decke und die Wände farbig ausgeführt sind. In die Wände integriert sind die Garderobe, der Zugang zur Toilette und in drei verschiedenen Nischen der Waschbecken- und Spiegelbereich, die Duschkabine und eine private Sauna. Die Wahl der Farbe Petrol in Kombination mit den Details in satiniertem Gold soll eine zeitgenössische Referenz an das fürstliche Ambiente sein, ebenso wie die Wahl der Bögen, die auch den Rahmen für die Außenlandschaft bilden. Von der Sauna aus schafft ein gewölbtes Glasfenster eine Sichtverbindung nach draußen. Ein zweiter Bogen verbindet den Eingangsbereich mit dem Wohn-Schlafbereich des Zimmers und wird gleichzeitig zum funktionalen Element, in dem die Minibar und die Kaffee-/Tee-Nische direkt neben dem Tisch integriert sind. Die drei Seiten des Wohn-Schlafbereichs, die durch die Decken- und Bodenwölbung verbunden sind, sind durchgehend mit Eiche verkleidet. In der Bodenwölbung und vor der Glaswand befindet sich die Badewanne, in direkter Sichtverbindung mit dem Außenbereich.
Das geschwungene Element wird auch in verschiedenen Möbelelementen und Details aufgegriffen, wie der Bank und dem Tisch, den Nachttischen und sogar den Lampen.
Im Außenbereich greift die Gestaltung der Begrünung die bereits auf dem Campingplatz vorhandenen Baumarten auf, um ein einheitliches Bild zu schaffen, wenn man die Naif hinaufkommt. Die Einbeziehung von Mischsträuchern aus verschiedenen Stauden mit unterschiedlichen Höhen, Farben und Blättern verleiht dem Ganzen mehr Bewegung und Natürlichkeit.
Das Ganze spricht eine kohärente Sprache, die sich mit der natürlichen und bebauten Umgebung des nahe gelegenen Hotels Prinz Rudolf verbindet und integriert.